In einer abwechslungsreichen Partie setzt sich der SC Retz gegen den SC/ESV Parndorf durch. Retz-Spielmacher Milan Krempasky eröffnet den Torreigen mit einem Schuss ins Kreuzeck (5.), Martin Marosi (14.) und Thomas Horvath (39.) drehen mit ihren Treffern vor der Pause die Partie um und brachten Parndorf in Front. Im zweiten Spielabschnitt fallen die Tore in regelmäßigen Abständen, Robert Pacinda (52.) besorgt den Ausgleich und Nenad Panic (56.) bringt den Aufsteiger abermals in Front. Michael Koller (59.) kann für seine Farben nochmals ausgleichen, doch der eingewechselte Gregor Kovac (76.) sorgt nach einem Konter für die Entscheidung – 3:4 für Retz. Vier Tore hat Parndorf in einem Ostliga-Spiel schon lange nicht mehr bekommen …

Die Begegnung hat von Anfang an hohen Unterhaltungswert, beide Mannschaften tragen dazu ihres bei. Der SC Retz als frecher Aufsteiger zeigt keinerlei Respekt vor dem SC/ESV Parndorf, die Burgenländer stehen um nichts nach und wollen sofort zeigen wer Herr im Haus ist. Dieses Vorhaben geht ordentlich in die Hose, denn die Gäste gehen gleich mit dem ersten Torschuss in Führung. Krempasky zieht aus der Distanz ab und versenkt die Kugel im rechten Kreuzeck - 0:1 (4.). Die Heimischen zeigen sich keineswegs geschockt durch den Rückstand und versuchen sofort den Ausgleich zu erzielen. Chancen dazu finden sie in der Anfangsphase ausreichend vor, Jusits scheitert praktisch im Gegenzug an Goalie Schuch, der den Kopfball übe die Latte dreht (5.). Horvath, ebenfalls per Kopf, verfehlt knapp das Gehäuse (7.).

Der Aufsteiger ist keinesfalls passiv und hat in der 9. Minute eine gute Gelegenheit, Parndorf-Keeper Siebenhandl holt den Ball aus dem rechten Eck. Im Gegenstoß beinahe der Ausgleich, Fleischhacker grätscht in einen Doppelpassversuch Gangl-Horvath. Die Kugel springt von der Stange ins Feld zurück, der heraneilende Gangl verfehlt knapp den Ball. Zwei Minuten später ist es Marosi der Goalie Schuch prüft, der Retz-Keeper klärt ohne Probleme. Nach einer Viertelstunde werden die Angriffsbemühungen der Heimischen belohnt: Nach einer schönen Kombination kommt Marosi im Strafraum zum Schuss und setzt das Leder ins linke untere Eck - 1:1 (14.). Augenblicke später versucht Gangl den Gästegoalie vom Sechzehner zu überheben, der Ball geht über Tormann und das Gehäuse. Nach der fulminanten Anfangsphase verliert die Partie in der Folgezeit ein wenig an Fahrt, keine der Mannschaften kann sich einen wesentlichen Vorteil verschaffen und Torraumszenen sind auch eher Mangelware.

Einziger Höhepunkt zu diesem Zeitpunkt ist ein Schuss des agilen Pacinda, doch Keeper Siebenhandl ist auf dem Posten (25.). Auf der Gegenseite ist es Horvath, der Pech hat: Sein Kopfball springt von der Querlatte ins Torout (36.). Bei der nächsten Aktion kann der Parndorfer Angreifer jubeln, nach einer Koller-Hereingabe erzielt er aus der Drehung den Führungstreffer für sein Team - 2:1 (39.). Sofort nach dem Anstoß erobern die Heimischen den Ball und Severiano Alves Jailson versenkt nach einer Gangl-Flanke über den herauskommenden Retzer Torwart per Kopf die Kugel im Tor. Die Freude über den Treffer dauert nur kurz, denn der Linienrichter hat die Fahne oben - eine äußerst knappe Entscheidung. Kurz vor dem Wechsel ist es Parndorf gelungen das Match zu drehen, aufgrund der Chancenverteilung ist die Führung nicht unverdient.

Nach der Pause kommen beide Teams unverändert aus der Kabine und die Partie setzt dort fort wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hat, nämlich mit Toren. Innerhalb kürzester Zeit fallen drei Treffer, bevor es aber so weit ist hat Gangl noch eine Gelegenheit. Nach einer Flanke von Severiano Alves Jailson fällt sein Schussversuch zu schwach aus und Keeper Schuch hält sicher (49.). Danach sind die Niederösterreicher an der Reihe und Pacinda erzielt nach einem schönen Angriff mit einem Schuss aus halblinker Position ins obere Eck den Ausgleich - 2:2 (52.). Die Gastgeber haben sich von diesem Gegentreffer noch gar nicht richtig erholt - schon zappelt die Kugel wieder im Gehäuse. Abermals ein schneller Angriff über die linke Seite, Pacinda lässt die Parndorfer Abwehr alt aussehen und Panic hat keine Mühe mehr den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken - 2:3 (56.).

In dieser Phase geht es Schlag auf Schlag und nur einige Minuten später erzielen die Heimischen abermals den Ausgleich. Nach einer Flanke von Gangl landet der Kopfball von Koller im linken Eck - 3:3 (59.). In dieser Tonart geht es weiter, beide Teams wollen den Erfolg und somit kommt es auf beiden Seiten zu guten Gelegenheiten. Auf Seiten der Weinviertler ist es Ledineg dessen Kopfball über das Tor geht (63.) und Rühmkorf der bei einer Hereingabe von links knapp verfehlt (66.). Die Burgenländer haben die besseren Chancen, können diese aber nicht verwerten. So scheitern Karner (64.) per Kopf und Jusits (72.) aus kurzer Distanz an Keeper Schuch, der bei beiden Aktionen die Oberhand behält. Eine Viertelstunde vor Schluss gehen die Gäste erneut nach einem perfekt vorgetragenen Konter in Führung.

Pacinda, der inzwischen auf die rechte Seite gewechselt ist, zieht alleine in Richtung Parndorfer Gehäuse und spielt ideal für den eingewechselten Kovac auf , der den Angriff erfolgreich und mühelos abschließt - 3:4 (76.). Damit haben sich die Gäste eine ausgezeichnete Position für die restliche Spielzeit geschaffen. Den Schützlingen von Trainer Hafner gelingt es nicht mehr, dem Spiel eine Wende zu geben. Der Aufsteiger nimmt immer geschickt das Tempo aus dem Spiel, bei Foulvergehen wird geschickt verzögert und man hat keinerlei Eile das Spiel schnell zu machen. Es sollte erwähnt werden das Schiedsrichter Werschnik sich davon nicht beeindrucken lässt und acht Minuten nachspielen lässt. Der SC Retz hat in der Schlussphase trotzdem keinerlei Probleme, den Sieg nach Hause zu spielen. Der SC/ESV Parndorf ist zwar bemüht den Ausgleich zu erzielen, das Tor der Gäste kann aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr gebracht werden.
QUELLE: ostliga.at/christian